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Veröffentlichung im CUBE -
Magazin
Ausgabe März/2018
zum Thema
Innenarchitektur
Rollentausch
Eine Wohnung in einem Stilaltbau
wird durch Umbau und Sanierung funktionaler.
Die Vierzimmerwohnung im Hochparterre eines
Stilaltbaus aus dem Jahr 1904 mit originalen
Stuckelementen und Dielenboden
hatte einige funktionale Mängel: Das Badezimmer
war in der ehemaligen Speisekammer untergebracht
und fiel so klein aus, dass es nicht von zwei Personen
gleichzeitig genutzt werden konnte.
Außerdem konnte man es nur von einem
Durchgangszimmer aus erreichen, was die
Funktionalität des Badezimmers
ebenfalls stark einschränkte.
Wie im Stilaltbau üblich, sind die Wohnräume
und was die Raumanordnung und Abmessungen
betrifft, vielfältig nutzbar. Im Hinblick auf die
Umgestaltung bieten sich daher meist verschiedene
Möglichkeiten an, die sorgfältig durchdacht werden wollen.
Viertler Architekten, die mit der Aufgabe betraut wurden,
entschieden sich nicht nur für eine grundlegende
Umgestaltung des ehemaligen Küchenraums, sondern
auch für eine Verlegung der Küche.
So wurde in einem Teil des früheren Küchenraums
das neue, größere Bad untergebracht und zusätzlich
ein Flur geschaffen, durch den man auch in die hinteren
Räume der Wohnung und somit in das neue Bad gelangt.
Das ehemalige Durchgangszimmer wurde somit wieder
zu einem vollwertigen und ruhigen Raum. Zentraler Punkt
des neuen Bads ist der Waschtisch mit Unterbau aus
amerikanischem Nussbaum und ein eingelassener
Spiegelschrank mit umlaufender Beleuchtung.
Die begehbare Dusche nimmt sich sowohl durch die
räumliche Anordnung als auch in ihrer Gestaltung zurück.
Die neue Küche wurde in einem der Wohnräume mit
direkter Verbindung zum Esszimmer untergebracht.
Um den Eindruck einer klassischen Küche zu vermeiden,
wurde auf hohe Einbau- und Hängeschränke verzichtet.
Die Kücheneinbauten wirken wie weiße Kuben in einem
Raum, der sich ansonsten nicht von den anderen
Wohnräumen unterscheidet. Stuck und Holzdielenboden
wurden erhalten. Im Zuge der Umbauarbeiten mussten
zwar einige Türöffnungen versetzt oder auch vergrößert
werden. Die Holztüren aus dem Bestand aber wurden
aufgearbeitet und wiederverwendet. Durch den Umbau
haben sich Charakter und Nutzqualität der Wohnung zum
Positiven verändert: Küche und Bad wurden nicht nur schön
gestaltet, sondern erfüllen nun auch hinsichtlich der
Funktionalität alle Erwartungen.