Architektonischer Realisierungswettbewerb
`Hotelerweiterung` Kloster Eberbach
Leitidee/Städtebauliche Einbindung
1
Die behutsame Ergänzung von Kubatur und Erscheinungsbild des bestehenden Hotels mittels
Addition eines Baukörpers, der die First- und Trauflinie des Bestandsgebäudes aufnimmt und
sich somit in den Bestand einfügt.
2
Umsetzen einer Analogie zum Konzept der Gesamtklosteranlage: Abschirmung von der
Außenwelt durch die Klostermauer, um einen Ort der Kontemplation zu schaffen. Dazu
werden verschiedener Innen-Außen-Beziehungen geschaffen, z. B. die Wiederherstellung der
ehemals vorhandenen Sichtbeziehung vom Hof zur Einfriedungsmauer der Klosteranlage,
Integrieren eines großzügigen introvertierten Innenhofs mit vielfältigen
Bespielungsmöglichkeiten (ambitionierte Gastronomie und Veranstaltungen, z. B. auch
Einbindung als Spielstätte im Rahmen des Rheingau-Musik-Festivals).
3
Ergänzend dazu wirkt die Hervorbringung des alten Bachlaufs als Kadenz auf die
Rückbesinnung zur Einbindung der Natur in die urbanen Strukturen des Klosters.
Äußere und innere Erschließung/Parkierung
Für Hotelbesucher wird nördlich des Klosterhofs ein zusätzlicher Parkplatz hergestellt, der über das
Südtor anfahrbar ist. Von dort wird das Hotel über vorhandene Fußwege erschlossen, wobei eine
kurzfristige Vorfahrt bis zum Hoteleingang gewährleistet bleiben soll. Die Anlieferung für das Hotel
erfolgt über die neu hergestellte Andienung mit Tunnel, die sich jenseits der Klostermauern in einer
natürlichen Senke mit bereits vorhandener Zuwegung befindet.
Architektonisches Konzept
Der Neubau gliedert sich in Form und Proportion entsprechend dem vorhandenen Hotelbau und
bildet somit eine architektonische Einheit mit dem Bestand. Dabei entsteht zwischen den beiden
Gebäuden eine klar ablesbare Eingangssituation, die der Orientierung der Hotelgäste dient und als
Haupterschließung fungiert. Zwischen den Flanken des Alt- und Neubaus und der zurückgesetzten
Eingangsfassade entsteht ein Vorplatz, der als Scharnier zwischen Alt und Neu, Innen und Außen,
Naturlandschaft und Kulturlandschaft fungiert. Die Hervorbringung des alten Bachlaufs – sichtbar
durch Glasböden - ergänzt dieses Konzept der Verbindung von Innen und Außen.
Das wesentliche Gestaltungsmerkmal des Neubaus findet sich auf der dem Kloster abgewandten
Seite. Dort eröffnen sich in organischer Form drei kreisförmige Innenhöfe auf Erdgeschosshöhe.
Durch die natürliche Steigung der Landschaft liegen diese Höfe abgeschirmt von der Außenwelt im
Erdreich.
Räumliche Organisation
Unser Entwurf weist eine bauliche Gliederung in drei charakteristische Teilbereiche auf: Zwei
gleichwertige Gebäudeflügel, die über einen Empfangsbereich verbunden sind. Rückwärtig zum
Empfangsbereich befindet sich auch zugleich das Restaurant mit Küche. Im Neubau sind neben den
Hotelzimmern für die Gäste auch der Technikbereich, Wellnessbereich und zwei offene runde
Außenbereiche vorzufinden.
Umgang mit dem Denkmalschutz
Die kleine innere Mauer wird mitsamt der alten Schule eingerissen, um einen Blick auf die
bedeutungsvollere historische Ringmauer zu ermöglichen.